Selbstverteidigungstank

Ich sitze in einem Selbstverteidigungstank. Ich sitze in so wenig Licht. Es ist eng in meinem Tank, und ich kann keine Musik hören, den Klang des Windes oder den Gesang der Vögel. Weder das Aroma von Blumen noch von köstlichem Essen kommt mir in den Sinn. Die sanfte Frische des Waldes, die Farben des Regenbogens und die Sterne bleiben fern. Nichts davon ist in meinem Leben, aber hier ist es sicher. Niemand kann hinein kommen. Trotzdem fühle ich mich einsam und mein Herz sehnt sich danach, zu spielen, zu singen und zu tanzen. Aber ich bleibe hier drin, weil ich zu verängstigt bin. Die Angst vor dem Unbekannten, vor Entblößung, vor Leid, vor etwas, das ich nicht kontrollieren kann, lähmt mich. Ich bin verwundet und trage so viel Schmerz in mir. Ich schäme mich und ich will nicht, dass mich jemand so sieht. Also verstecke ich mich. Ich bleibe in meinem Selbstverteidigungstank. Wenn ich meine Augen öffne, finde ich eine Perle in meiner Hand. Ich spüre, dass etwas oder jemand die ganze Zeit hier bei mir war. Nein, ich bin nicht allein. Das ist das Leben, das seine Weisheit in Form einer Perle in meiner Hand flüstert. Perlen sind weiß, und sie geben ein wenig Licht, so dass ich jetzt sehen kann, dass mein Tank nicht so fest ist. Etwas Wasser und goldene Wolken haben ihren Weg hinein gefunden. Einige Samen haben Wurzeln geschlagen, und die Wände meines Selbstverteidigungstanks sind in hellen Tönen gefärbt. All das ist eingetroffen, was bedeutet, dass ich raus gehen kann! Ich konnte die Sterne, Regenbögen und Wolken genießen. Ich könnte tanzen, spielen, singen und lachen. Allerdings müsste ich aufstehen und meinen sicheren Platz namens Selbstverteidigungstank verlassen.